Mit dem Freizeittreff zum Wandern Das Jettinger Netzwerk Nachbarschaftshilfe möchte gerne ein neues Angebot in der Gemeinde installieren: Geplant ist, einen Freizeittreff ins Leben zu rufen – „damit wir ein richtiges Bürgernetzwerk werden“, wie es Pfarrer Michael Lang jetzt formulierte. „Heute ist der Kick-off“, so Lang mit Blick auf den Startschuss für den Freizeittreff in den Räumen des Netzwerks in der Aischbachstraße. Bei dieser Gelegenheit erinnerte Lang daran, dass das Netzwerk Nachbarschaftshilfe aus dem früheren Jettinger Krankenpflegeverein entstanden ist. Dabei wechseln sich die Jettinger Pfarrer und Bürgermeister Hans Michael Burkhardt an der Spitze des Netzwerks ab. Hilfe und Unterstützung für ältere Menschen Wie Brigitte Schmidt als Bereichsleiterin des Bürgernetzwerks mitteilte, werde von der Nachbarschaftshilfe mit bürgerschaftlichem Engagement vom Frühstück bis zum Bettenbeziehen oder der Begleitung bei Arztbesuchen praktisch alles abgedeckt, „was ältere Menschen nicht mehr selbst können“. Dabei handelt es sich um zusätzliche Hilfen, aber nicht um pflegerische Tätigkeiten, wie Michael Lang ergänzte. Nach der Installation des Arbeitskreises Flüchtlinge ist nun eben auch ein Freizeittreff unter dem Dach des Bürgernetzwerks geplant. „Das soll ein neues Angebot werden“, machte Pfarrer Lang deutlich, dass es entsprechende Freizeittreffs in Bondorf oder Mötzingen bereits gibt. Mit acht Teilnehmern hielt sich die Resonanz jetzt allerdings erst einmal in Grenzen, doch erste konkrete Ideen wurden gleichwohl entwickelt. „Wir hatten schon etwas mehr Zuspruch erwartet, aber das ist jetzt mal ein Anfang“, erklärte der aktuelle Vorsitzende des Bürgernetzwerks. Mögliche Themen waren jetzt unter anderem gemeinsame Wanderungen, Gesellschaftsspiele, Handarbeit oder Konzertbesuche. Für Brigitte Schmidt wäre mit Blick auf den vor Jahren aufgelösten Wanderverein der Einstieg über die „Wanderschiene“ sinnvoll – und das soll nach den Sommerferien aufgegriffen werden. Bereits am 17. Juli soll in den Räumen des Bürgernetzwerks in der Aischbachstraße mal ein Spielabend steigen, um mal ein erstes Event zu finden, mit dem der Freizeittreff starten kann. AUTOR Uwe Priestersbach >> Von Schwarzwälder-Bote 12.03.2015 - 18:35 Uhr Führungsmannschaft
Aus Krankenpflegeverein Jettingen wird das "Netzwerk Nachbarschaftshilfe Jettingen". Das haben die Mitglieder bei der Hauptversammlung beschlossen. Der Verein erfülle einfach kaum noch Aufgaben seines ursprünglich namensgebenden Bereichs. Die Tätigkeiten des Krankenpflegevereins Jettingen liegen eher im Bereich der Nachbarschaftshilfe, darin, Menschen jeden Alters bei Bedarf unter die Arme zu greifen. Daher wurde aus dem Krankenpflegeverein nun das "Netzwerk Nachbarschaftshilfe Jettingen ". Bei nur einer Gegenstimme wegen des Begriffs "Netzwerk" befand die Versammlung den neuen Namen für passender, moderner und einladender. Die Mitglieder hoffen, dass der neue Name vor allem auch für junge und neu zugezogene Menschen direkt zum Ausdruck bringt, wo die Aufgabenbereiche des Vereins liegen. Diese betreffen nämlich weniger die Pflege kranker Menschen, worum sich die Sozial-Diakoniestation kümmert. Das "Netzwerk Nachbarschaftshilfe" unterstützt hilfsbedürftige junge und alte Menschen beispielsweise bei der Haushaltsführung, beim Tätigen der Einkäufe oder beim Kochen. Derzeit werden etwa 45 Haushalte betreut, wie Brigitte Schmidt berichtete. Besonders bei Demenzkranken sei der Betreuungsbedarf gestiegen. Im Vergleich zu 2013 wurden in diesem Bereich 2014 rund 50 Prozent mehr Betreuungsstunden von den 30 Helfern der Nachbarschaftshilfe geleistet. Daher stehen in diesem Jahr auch unter anderem Fortbildungen zum Thema Demenzkrankheit an. Das im vergangenen Jahr gestartete Projekt "Urlaub ohne Koffer" sei sehr gut angenommen worden, so Schmidt. In Kooperation mit Mötzingen wurde 16 Teilnehmern eine Woche lang ein buntes Programm im Mötzinger Gemeindehaus geboten. Auch in diesem Jahr soll das Angebot wieder stattfinden. Max Rauser berichtete über das "Essen auf Rädern". Im September durfte der Essensdienst mit Traugott Haag einen neuen Fahrer begrüßen. Die Zahl ausgefahrener Essen liegt seit drei Jahren bei knapp 5000 pro Jahr. In vorangegangenen Jahren wurden rund 6000 bis 8000 Essen ausgeliefert. Der Rückgang sei vor allem durch Lieferangebote anderer Einrichtungen sowie Ganztagesbetreuung vieler Hilfsbedürftiger zu erklären. Da der Verein beim "Essen auf Rädern" finanziell ein wenig zuschießen müsse, so Bürgermeister Hans Michael Burkhardt, steigt in diesem Jahr der Essenspreis für Mitglieder um 25 Cent auf 7,45 Euro. Turnusgemäß standen auch Wahlen auf dem Programm. Da die Nachbarschaftshilfe eng mit den evangelischen Kirchengemeinden sowie der bürgerlichen Gemeinde verbunden ist, wechseln sich im Amt des ersten Vorsitzenden der Bürgermeister sowie die Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinden Ober- und Unterjettingen alle fünf Jahre ab. So wurde Pfarrer Michael Lang (Unterjettingen) einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählt, Bürgermeister Burkhardt übernahm dafür das Amt des zweiten Vorsitzenden und Schriftführers. Kassiererin Erika Versteeg wurde wiedergewählt, die Ausschussmitglieder Siegfried Brandner und Rotraut Steinborn ebenso. Als Kassenprüfer bleiben Margarete Haag und Eva Ruoß im Amt. Für den Abschluss der Versammlung sorgte Gemeindearchivar Michael Hensle. Er bot einen Rückblick auf die Sozialgeschichte Jettingens in den vergangenen 300 Jahren, speziell auf die Kranken- und Altenpflege. |